Römerlager Oberaden
HOLZ-ERDE-MAUER
Im Spätsommer 11 v.Chr. erbauten römische Legionäre in strategischer Nähe zur Lippe ein Lager, um ihre Truppen in dem unbekannten Wald- und Sumpfgebiet zu schützen – das Römerlager Oberaden. Mit einer Fläche von 56 Hektar (ca. 80 Fußballfelder) war es das größte Römerlager nördlich der Alpen.
Für den Bau des Lagers wählten die Römer eine Anhöhe mit guter Sicht auf das umliegende Gelände. Zudem gaben Wasserläufe und Sumpfgebiete zusätzlichen Schutz von allen Seiten vor Feinden. Die Umwehrung bestand aus einem etwa 5 m breiten und 3 m tiefen Spitzgraben. Die aus Eichenstämmen errichtete 2,7 km lange und 3 m breite Schutzmauer wurde zur Stabilität mit Erde verfüllt. Im Abstand von 25 m ragten Wachtürme heraus. Ein großes Tor befand sich auf jeder der vier Hauptseiten. Zur besseren Verteidigung wurden die Toranlagen als U (Zangentore) nach Innen erbaut. Allein für den Bau der Holz-Erde-Mauer mussten schätzungsweise 25 000 Eichen gefällt werden.
Im Herzen des Lagers befanden sich das Haus des Kommandeurs (Praetorium) und das Verwaltungsgebäude (Principia). Südlich davon wohnten die Offiziere. Wie Ausgrabungen gezeigt haben, verzichtete die römische Adelsschicht auch in der Fremde nicht auf Atriumsvillen mit viel Komfort und üppigen Gartenanlagen. Entlang der Lagermauer standen überwiegend in Fachwerkbauweise errichtete Mannschaftsunterkünfte für die Legionäre. Latrinen und Brunnen sowie kleine Unteroffizierhäuser (Centurio) befanden sich in unmittelbarer Nähe zu den Legionärsunterkünften.